F\u00fcr den 22.10.1997 war f\u00fcr die 7. Kompanie auf dem Truppen\u00fcbungsplatz Bergen in der Gemarkung Ostenholz ein Tagschie\u00dfen und ein Nachtschie\u00dfen u. a. mit dem Schnellfeuergewehr G3 eingeplant. Es sollte die letzte \u00dcbung der Grundausbildung sein und am darauffolgenden Montag die restliche Dienstzeit bei den jeweilig vorgesehenen Standorten begonnen werden.<\/p>\n

Das Tagschie\u00dfen fand von 08:00 Uhr bis 15:30 Uhr auf der Schie\u00dfbahn 103 statt. Von 20:00 Uhr bis 23:00 Uhr sollte auf der gleichen Schie\u00dfbahn das Nachtschie\u00dfen stattfinden. Die Schie\u00df\u00fcbungen erfolgten aus 6 Kampfst\u00e4nden<\/strong> zu je 2 Soldaten heraus. Zu jedem Kampfstand war eine Schie\u00dfaufsicht eingeteilt.<\/p>\n

Vor Beginn des Nachtschie\u00dfens belehrte der Kompaniechef und Leiter des Schie\u00dfens Oberleutnant B. die Kompanie von ca. 150 Soldaten auf einem Park- und Antreteplatz. Dabei wurde den Soldaten erkl\u00e4rt, dass die 6 Kampfst\u00e4nde<\/strong> ca. 50 m nach vorn ins Gel\u00e4nde verlegt wurden. Diese seien durch Sands\u00e4cke angedeutet. Zun\u00e4chst w\u00fcrden die Soldaten an der sogenannten Wartelinie durch Feldwebel D. empfangen werden. Danach erfolgt die Verteilung jeweils in Zweiergruppen an die 6 Positionen an der Wartelinie. Dort befanden sich St\u00f6cke mit fluoreszierenden Armbinden, die von Feldwebel D. f\u00fcr jede Zweiergruppe entsprechend jeweils angeleuchtet wurden. Dies war zur besseren Orientierung in der Dunkelheit gedacht. Von diesen Positionen heraus sollte nach Freigabe in Form eines gr\u00fcnen Taschenlampenlichts ca. 50 m nach vorn zu den Kampfst\u00e4nden<\/strong> gegangen werden. Dabei war zu beachten, dass der Weg \u00fcber einen kleinen Bach mit einem Steg f\u00fchrte und die Soldaten dort bereits von einem Sicherheitsgehilfen mit einer Taschenlampe in Empfang genommen werden, um St\u00fcrze zu vermeiden. Dieser begleitete die Soldaten dann auch die letzten Meter in die entsprechenden Kampfst\u00e4nde<\/strong>. Nach selbst\u00e4ndigem Teil- und Fertigladen des Gewehres hatten die Soldaten bei einsetzender Vorfeldbeleuchtung durch gr\u00fcne Signalmunition selbstt\u00e4tig das Feuer auf erkannte Ziele in Form von aufklappenden Pappkameraden zu er\u00f6ffnen.<\/p>\n

Die, das sogenannte 5. Rennen darstellende Gruppe begab sich an jenem Abend unter F\u00fchrung des Gruppenf\u00fchrers Hauptgefreiter U. zum Gewehr- und Munitionsempfang (20 Schu\u00df), wurde nochmals belehrt und zu Feldwebel D. gef\u00fchrt. Dieser hatte Unterst\u00fctzung von Feldwebel B. erhalten. Die eintreffenden Soldaten des 5. Rennens wurden daraufhin von beiden in die vorgesehenden Wartepositonen 1 – 6 verteilt. Dies erfolgte unter Anleuchtung des fluorezierenden Pflockes und den Worten \u201eKampfstand…<\/strong>\u201c.<\/p>\n

Christian befand sich zu diesem Zeitpunkt in Schie\u00dfposition auf dem Kampfstand 6 und wartete auf die Vorfeldbeleuchtung. Die beiden, hinter ihm in der Warteposition 6 befindlichen Soldaten waren aufgrund der vorausgegangenen w\u00f6rtlichen Anweisung \u201eKampfstand 1 bis 6\u201c der \u00dcberzeugung, sich nunmehr im eigentlichen Kampfstand zu befinden. Selbst\u00e4ndig luden sie ihre Gewehre G3 fertig und bei Einsetzen der Vorfeldbeleuchtung schossen beide auf vor ihnen als Pappkameraden vermeintlich ausgemachten Ziele. Die vermeintlich ausgemachten Ziele waren jedoch die Soldaten des 4. Rennens im Kampfstand 6 und der Sicherheitsgehilfe.<\/p>\n

Insgesamt wurden aus beiden Gewehren 7 Patronen abgefeuert.<\/p>\n

D a s \u00a0 E r g e b n i s \u00a0 d i e s e r \u00a0 \u00dc b u n g \u00a0:<\/strong><\/p>\n

Ein Toter<\/em><\/strong>, unser 19-j\u00e4hriger Sohn Christian<\/strong><\/em> und ein Schwerverletzter<\/strong><\/em>, der Sicherheitsgehilfe Hauptgefreiter Sch.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

F\u00fcr den 22.10.1997 war f\u00fcr die 7. Kompanie auf dem Truppen\u00fcbungsplatz Bergen in der Gemarkung Ostenholz ein Tagschie\u00dfen und ein Nachtschie\u00dfen u. a. mit dem Schnellfeuergewehr G3 eingeplant. Es sollte die letzte \u00dcbung der Grundausbildung sein und am darauffolgenden Montag die restliche Dienstzeit bei den jeweilig vorgesehenen Standorten begonnen werden. Das Tagschie\u00dfen fand von 08:00<\/p>\n